Mothersday

 17,00

performed by: Alexa Rodrian / bagbeater / fischer

Artikelnummer: enja 9723 Kategorie: Schlüsselwort:

Beschreibung

Die Weltenbummlerin Alexa Rodrian hat sich in Berlin niedergelassen – nach Rom, Paris, sieben Jahren New York und zuletzt München. Jede dieser Städte hat eine eigene, klar identifizierbare Klangfarbe. „Und an den Ländern reizte mich außerdem die jeweilige Sprache, die wollte ich lernen“, legt sie völlig euphorisiert los „jetzt bin ich in Berlin, um Türkisch zu lernen. Und hier bin ich sesshaft. ‚I have travelled far away/to come back home and stay’, heißt es folgerichtig im Stück ‚Little Too Much’.“ Mit „Mothersday“ legt Alexa Rodrian nun das dritte Studio-Album vor. Eins, das seine mächtige Spannung aus dem Umherschweifen und der Sesshaftigkeit zugleich zieht.

Tausend Antennen

„Schläft ein Lied in allen Dingen/Die da träumen fort und fort/Und die Welt hebt an zu singen/Triffst du nur das Zauberwort“, das wusste schon Joseph von Eichendorff. Alexa Rodrian hat all die schlafenden Lieder unterwegs aufgesogen. Wie ein Schwamm. Dafür hat sie tausend Antennen. Für die Stimmungen auf der Straße, für das Paar, deren unangenehmer Streit aus einem der offenen Fenster dringt, für jemanden, der nicht weit weg leise weint, für die, die hinter einer Hecke eine wilde politische Diskussion führen und auch für den, der sich in einem vorbeifahrenden Auto auf dem Rücksitz einem Lachanfall hingibt. Protokolle des prallen Lebens also. In Berlin hat Alexa Rodrian alle Zauberworte, die zu treffen waren, gleichzeitig getroffen und ihre musikalische Welt hebt an zu singen. Nicht in vielen Zungen, sondern in Englisch. „Weil ich in Amerika meine Musiksprache gelernt und endgültig gefunden habe, ist die Sprache zu meiner Musik Englisch, my second tongue“, nimmt Alexa Rodrian den Faden wieder auf, „das war zunächst kein Plan, keine Absicht. Doch diese Sprache bietet mir so viel an Metaphern, dass ich in den großen Bildern noch tausend andere, kleine Bilder malen kann.“ Dieses musikalische Bildermalen kultiviert sie damals in New York mit dem Komponisten Musiker und Produzenten Jens Fischer aka fischer. Beide stellen ihr Schaffen auf die harte Probe der Clubbühnen, wie etwa Knitting Factory, CBGB’s, Gallery, Zinc Bar oder dem Small’s.

Kosmopolitische Tanzmusik

Und doch klingen in Alexa Rodrians Stücken die anderen Sprachen immer wieder durch. Mal lauter. Mal leiser. Französisch angehauchte, über die Boulevards flanierende Pianotasten schleichen sich ins Lied ‚Dindongdilly‘, während sich ‚Fly‘ in einer zart angedeuteten Gitarrensüße suhlt, die nur italienisch sein kann. Und in ‚Mr. Smart‘ wird ein bluesbetonter Rhythmus geschaufelt, wie ihn sonst nur amerikanische Südstaatler hinkriegen. Doch bevor sich Alexa Rodrians Beobachtungen in solch wunderbare kosmopolitische Tanzmusik verwandeln können, muss das Chaos, das die tausend aufnehmenden Antennen als Wust hinterlassen, wohl geordnet werden. „Ich räume dann einfach meine Wohnung auf“, blickt Alexa Rodrian auf eine ungewöhnliche Strategie, „dann hat mein direktes Umfeld Struktur und mein Liedchaos auch.“ Diese kreativen Ordnungsmaßnahmen fördern zumeist einen ersten Satz mit Melodie zutage. „Doch ab da gehen Musik und Text anfangs größtenteils getrennte Wege“, führt sie weiter aus, „bevor beide Stränge wieder zusammenfinden, ist der Text mit deutlichem Vorsprung unterwegs.“ Alexa Rodrian sitzt dabei als einfache Geschichtenerzählerin mit Akkorden am Piano und schafft den Spagat, sich selber treu zu bleiben und gleichzeitig größte Wandlungsfähigkeit an Tag zu legen. Bierernsthaftigkeit ist ihre Sache nicht. Vielmehr sind es ihr Humor und ihre Selbstironie, die ihre Lieder zusätzlich beflügeln. So bekennt sie sich im Stück ‚Little Too Much‘ dazu, dass sie gerne mal zu viel redet.

Farbtöne der Reduktion

Die Künste der Reduktion und der Metamorphose beherrscht das Trio gleichermaßen in Formvollendung. Die Klavierakkorde Alexa Rodrians, die deutlich den Weg weisen, werden von fischer mit seinen Gitarren und von dem ohne herkömmliche Perkussion- und Schlagzeug-Instrumente agierenden Marco Bruckdorfer aka bagbeater – er trommelt auf Koffern – mit größtem Respekt aufgenommen. Sie werfen ihre eigene Kreativität zusätzlich in den Ring und spinnen die Lieder weiter, indem sie sie so lange verdichten, bis die pure Essenz des jeweiligen Stückes übrig bleibt. „Ausgehend von dieser kraftvollen Basis der Reduktion werden die Lieder von den beiden durch überaus sparsam eingestreute Rhythmen und Klangfetzen wieder verwandelt und verziert“, gibt Alexa Rodrian zu Protokoll, „diese speziellen Farbtöne werden für jedes der Stücke neu erfunden, mal analog mal digital produziert, um anschließend das Lied zu verfremden zu werden. So wird beispielsweise aus einer Cognacflasche genauso ein Instrument, wie aus einer Kaffeemühle oder einer Schreibtischlampe.“ Auf den Schwingen dieser leichtfüßig zarten, oft fast zerbrechlichen Klänge, kommt die warme und bemerkenswert sinnliche, absolut dringliche Stimme von Alexa Rodrian daher, als gäbe es kein Morgen mehr.
Die Weltenbummlerin Alexa Rodrian hat sich in Berlin niedergelassen – nach Rom, Paris, sieben Jahren New York und zuletzt München. Jede dieser Städte hat eine eigene, klar identifizierbare Klangfarbe. „Und an den Ländern reizte mich außerdem die jeweilige Sprache, die wollte ich lernen“, legt sie völlig euphorisiert los „jetzt bin ich in Berlin, um Türkisch zu lernen. Und hier bin ich sesshaft. ‚I have travelled far away/to come back home and stay’, heißt es folgerichtig im Stück ‚Little Too Much’.“ Mit „Mothersday“ legt Alexa Rodrian nun das dritte Studio-Album vor. Eins, das seine mächtige Spannung aus dem Umherschweifen und der Sesshaftigkeit zugleich zieht.

Tausend Antennen

„Schläft ein Lied in allen Dingen/Die da träumen fort und fort/Und die Welt hebt an zu singen/Triffst du nur das Zauberwort“, das wusste schon Joseph von Eichendorff. Alexa Rodrian hat all die schlafenden Lieder unterwegs aufgesogen. Wie ein Schwamm. Dafür hat sie tausend Antennen. Für die Stimmungen auf der Straße, für das Paar, deren unangenehmer Streit aus einem der offenen Fenster dringt, für jemanden, der nicht weit weg leise weint, für die, die hinter einer Hecke eine wilde politische Diskussion führen und auch für den, der sich in einem vorbeifahrenden Auto auf dem Rücksitz einem Lachanfall hingibt. Protokolle des prallen Lebens also. In Berlin hat Alexa Rodrian alle Zauberworte, die zu treffen waren, gleichzeitig getroffen und ihre musikalische Welt hebt an zu singen. Nicht in vielen Zungen, sondern in Englisch. „Weil ich in Amerika meine Musiksprache gelernt und endgültig gefunden habe, ist die Sprache zu meiner Musik Englisch, my second tongue“, nimmt Alexa Rodrian den Faden wieder auf, „das war zunächst kein Plan, keine Absicht. Doch diese Sprache bietet mir so viel an Metaphern, dass ich in den großen Bildern noch tausend andere, kleine Bilder malen kann.“ Dieses musikalische Bildermalen kultiviert sie damals in New York mit dem Komponisten Musiker und Produzenten Jens Fischer aka fischer. Beide stellen ihr Schaffen auf die harte Probe der Clubbühnen, wie etwa Knitting Factory, CBGB’s, Gallery, Zinc Bar oder dem Small’s.

Kosmopolitische Tanzmusik

Und doch klingen in Alexa Rodrians Stücken die anderen Sprachen immer wieder durch. Mal lauter. Mal leiser. Französisch angehauchte, über die Boulevards flanierende Pianotasten schleichen sich ins Lied ‚Dindongdilly‘, während sich ‚Fly‘ in einer zart angedeuteten Gitarrensüße suhlt, die nur italienisch sein kann. Und in ‚Mr. Smart‘ wird ein bluesbetonter Rhythmus geschaufelt, wie ihn sonst nur amerikanische Südstaatler hinkriegen. Doch bevor sich Alexa Rodrians Beobachtungen in solch wunderbare kosmopolitische Tanzmusik verwandeln können, muss das Chaos, das die tausend aufnehmenden Antennen als Wust hinterlassen, wohl geordnet werden. „Ich räume dann einfach meine Wohnung auf“, blickt Alexa Rodrian auf eine ungewöhnliche Strategie, „dann hat mein direktes Umfeld Struktur und mein Liedchaos auch.“ Diese kreativen Ordnungsmaßnahmen fördern zumeist einen ersten Satz mit Melodie zutage. „Doch ab da gehen Musik und Text anfangs größtenteils getrennte Wege“, führt sie weiter aus, „bevor beide Stränge wieder zusammenfinden, ist der Text mit deutlichem Vorsprung unterwegs.“ Alexa Rodrian sitzt dabei als einfache Geschichtenerzählerin mit Akkorden am Piano und schafft den Spagat, sich selber treu zu bleiben und gleichzeitig größte Wandlungsfähigkeit an Tag zu legen. Bierernsthaftigkeit ist ihre Sache nicht. Vielmehr sind es ihr Humor und ihre Selbstironie, die ihre Lieder zusätzlich beflügeln. So bekennt sie sich im Stück ‚Little Too Much‘ dazu, dass sie gerne mal zu viel redet.

Farbtöne der Reduktion

Die Künste der Reduktion und der Metamorphose beherrscht das Trio gleichermaßen in Formvollendung. Die Klavierakkorde Alexa Rodrians, die deutlich den Weg weisen, werden von fischer mit seinen Gitarren und von dem ohne herkömmliche Perkussion- und Schlagzeug-Instrumente agierenden Marco Bruckdorfer aka bagbeater – er trommelt auf Koffern – mit größtem Respekt aufgenommen. Sie werfen ihre eigene Kreativität zusätzlich in den Ring und spinnen die Lieder weiter, indem sie sie so lange verdichten, bis die pure Essenz des jeweiligen Stückes übrig bleibt. „Ausgehend von dieser kraftvollen Basis der Reduktion werden die Lieder von den beiden durch überaus sparsam eingestreute Rhythmen und Klangfetzen wieder verwandelt und verziert“, gibt Alexa Rodrian zu Protokoll, „diese speziellen Farbtöne werden für jedes der Stücke neu erfunden, mal analog mal digital produziert, um anschließend das Lied zu verfremden zu werden. So wird beispielsweise aus einer Cognacflasche genauso ein Instrument, wie aus einer Kaffeemühle oder einer Schreibtischlampe.“ Auf den Schwingen dieser leichtfüßig zarten, oft fast zerbrechlichen Klänge, kommt die warme und bemerkenswert sinnliche, absolut dringliche Stimme von Alexa Rodrian daher, als gäbe es kein Morgen mehr.
Die Weltenbummlerin Alexa Rodrian hat sich in Berlin niedergelassen – nach Rom, Paris, sieben Jahren New York und zuletzt München. Jede dieser Städte hat eine eigene, klar identifizierbare Klangfarbe. „Und an den Ländern reizte mich außerdem die jeweilige Sprache, die wollte ich lernen“, legt sie völlig euphorisiert los „jetzt bin ich in Berlin, um Türkisch zu lernen. Und hier bin ich sesshaft. ‚I have travelled far away/to come back home and stay’, heißt es folgerichtig im Stück ‚Little Too Much’.“ Mit „Mothersday“ legt Alexa Rodrian nun das dritte Studio-Album vor. Eins, das seine mächtige Spannung aus dem Umherschweifen und der Sesshaftigkeit zugleich zieht.

Tausend Antennen

„Schläft ein Lied in allen Dingen/Die da träumen fort und fort/Und die Welt hebt an zu singen/Triffst du nur das Zauberwort“, das wusste schon Joseph von Eichendorff. Alexa Rodrian hat all die schlafenden Lieder unterwegs aufgesogen. Wie ein Schwamm. Dafür hat sie tausend Antennen. Für die Stimmungen auf der Straße, für das Paar, deren unangenehmer Streit aus einem der offenen Fenster dringt, für jemanden, der nicht weit weg leise weint, für die, die hinter einer Hecke eine wilde politische Diskussion führen und auch für den, der sich in einem vorbeifahrenden Auto auf dem Rücksitz einem Lachanfall hingibt. Protokolle des prallen Lebens also. In Berlin hat Alexa Rodrian alle Zauberworte, die zu treffen waren, gleichzeitig getroffen und ihre musikalische Welt hebt an zu singen. Nicht in vielen Zungen, sondern in Englisch. „Weil ich in Amerika meine Musiksprache gelernt und endgültig gefunden habe, ist die Sprache zu meiner Musik Englisch, my second tongue“, nimmt Alexa Rodrian den Faden wieder auf, „das war zunächst kein Plan, keine Absicht. Doch diese Sprache bietet mir so viel an Metaphern, dass ich in den großen Bildern noch tausend andere, kleine Bilder malen kann.“ Dieses musikalische Bildermalen kultiviert sie damals in New York mit dem Komponisten Musiker und Produzenten Jens Fischer aka fischer. Beide stellen ihr Schaffen auf die harte Probe der Clubbühnen, wie etwa Knitting Factory, CBGB’s, Gallery, Zinc Bar oder dem Small’s.

Kosmopolitische Tanzmusik

Und doch klingen in Alexa Rodrians Stücken die anderen Sprachen immer wieder durch. Mal lauter. Mal leiser. Französisch angehauchte, über die Boulevards flanierende Pianotasten schleichen sich ins Lied ‚Dindongdilly‘, während sich ‚Fly‘ in einer zart angedeuteten Gitarrensüße suhlt, die nur italienisch sein kann. Und in ‚Mr. Smart‘ wird ein bluesbetonter Rhythmus geschaufelt, wie ihn sonst nur amerikanische Südstaatler hinkriegen. Doch bevor sich Alexa Rodrians Beobachtungen in solch wunderbare kosmopolitische Tanzmusik verwandeln können, muss das Chaos, das die tausend aufnehmenden Antennen als Wust hinterlassen, wohl geordnet werden. „Ich räume dann einfach meine Wohnung auf“, blickt Alexa Rodrian auf eine ungewöhnliche Strategie, „dann hat mein direktes Umfeld Struktur und mein Liedchaos auch.“ Diese kreativen Ordnungsmaßnahmen fördern zumeist einen ersten Satz mit Melodie zutage. „Doch ab da gehen Musik und Text anfangs größtenteils getrennte Wege“, führt sie weiter aus, „bevor beide Stränge wieder zusammenfinden, ist der Text mit deutlichem Vorsprung unterwegs.“ Alexa Rodrian sitzt dabei als einfache Geschichtenerzählerin mit Akkorden am Piano und schafft den Spagat, sich selber treu zu bleiben und gleichzeitig größte Wandlungsfähigkeit an Tag zu legen. Bierernsthaftigkeit ist ihre Sache nicht. Vielmehr sind es ihr Humor und ihre Selbstironie, die ihre Lieder zusätzlich beflügeln. So bekennt sie sich im Stück ‚Little Too Much‘ dazu, dass sie gerne mal zu viel redet.

Farbtöne der Reduktion

Die Künste der Reduktion und der Metamorphose beherrscht das Trio gleichermaßen in Formvollendung. Die Klavierakkorde Alexa Rodrians, die deutlich den Weg weisen, werden von fischer mit seinen Gitarren und von dem ohne herkömmliche Perkussion- und Schlagzeug-Instrumente agierenden Marco Bruckdorfer aka bagbeater – er trommelt auf Koffern – mit größtem Respekt aufgenommen. Sie werfen ihre eigene Kreativität zusätzlich in den Ring und spinnen die Lieder weiter, indem sie sie so lange verdichten, bis die pure Essenz des jeweiligen Stückes übrig bleibt. „Ausgehend von dieser kraftvollen Basis der Reduktion werden die Lieder von den beiden durch überaus sparsam eingestreute Rhythmen und Klangfetzen wieder verwandelt und verziert“, gibt Alexa Rodrian zu Protokoll, „diese speziellen Farbtöne werden für jedes der Stücke neu erfunden, mal analog mal digital produziert, um anschließend das Lied zu verfremden zu werden. So wird beispielsweise aus einer Cognacflasche genauso ein Instrument, wie aus einer Kaffeemühle oder einer Schreibtischlampe.“ Auf den Schwingen dieser leichtfüßig zarten, oft fast zerbrechlichen Klänge, kommt die warme und bemerkenswert sinnliche, absolut dringliche Stimme von Alexa Rodrian daher, als gäbe es kein Morgen mehr.