Black & White Swan

 17,00

comp,cond. – Caroline Thoncomp,cond. – Caroline Thon

Artikelnummer: enja 9736 Kategorie: Schlüsselwort:

Beschreibung

„Panta Rhei – alles fließt, alles bewegt sich“ – Heraklits berühmten Ausspruch hatte Caroline Thon als Titel für die Debüt-CD ihres Thoneline Orchestra gewählt. Das klang wie ein Versprechen, dem gelungenen und viel beachteten Beispiel für zeitgenössischen Big Band Jazz bald einen zweiten Nachweis ihrer Kompositions- und Arrangierkunst folgen zu lassen. Dass es vier Jahre gedauert hat,liegt an der gründlichen und selbstkritischen Arbeitsweise der Kölner Komponistin, Bandleaderin und Saxophonistin, für die ihre Big Band nur eines, wenn wohl auch ihr ehrgeizigsten Projekt ist.

Sie kann mit berechtigtem Stolz darauf verweisen, dass sie über diesen Zeitraum ihre Band bis auf wenige Positionen unverändert zusammenhalten konnte.
Das dadurch entstandene enge Vertrauensverhältnis erleichtert ihr die – nur scheinbar ein verbales Paradox – schwere Arbeit, ihre komplexen Kompositionen und Arrangements so umzusetzen, dass bereits beim ersten Hören Klangbilder entstehen, die sich später, wenn man sich konzentriert allen Stücken zuwendet, zu faszinierenden Klanggemälden ausweiten.

Erstaunlich dabei, dass sich Caroline Thon bewusst auf die Besetzung einer klassischen Big Band mit Brass und Reeds Sections plus Rhythmusgruppe beschränkt. Einzig dazu gekommen ist ein auch ausgiebig eingesetztes Keyboard.

Zu ihrer Komposition „Is it you?“, angeregt durch die Charles Ives‘ „Unanswered Questions“, sagt Caroline Thon: „Ich habe hier versucht, Klänge umzusetzen, die mit Big Band eigentlich nicht zu realisieren sind. Diese ganz leisen und zarten, ziselierten Streicherklänge und die Trompetenstimme in einer ganzen anderen Tonart und Rhythmik sind auf eine klassische Big Band Besetzung nicht übertragbar. Aber da ich Ives‘ Komposition liebe und sie unbedingt auf meine Art nutzen wollte,suchte ich nach anderen klanglichen Möglichkeiten – und so kam ich darauf, meine Musiker mit Papier rascheln zu lassen.“

Das Titelstück reflektiert die emotionale Reaktion der Komponistin auf die allgegenwärtige Gewalt in unserer heutigen Welt, die Aggressivität und Energie, die Menschen dazu bringt, anderen Leid zuzufügen, sie inmitten unserer Gesellschaft zu ermorden, sie in unsinnigen Kriegen zu töten.

Caroline Thon: „Der Film ‚Black Swan‘, an dessen Titel ich mich für diese Komposition und die CD angelehnt habe, hat mich sehr beeindruckt, vor allem die Verkörperung der weißen u n d der schwarzen Seite eines Menschen durch dieselbe Schauspielerin, die wunderbare Natalie Portman.

Diese Doppelnatur des Menschen erschreckt mich. Ich suchte nach ganz bestimmten Klängen, die das auszudrücken vermögen, ich wollte etwas ganz Scharfes, Schneidendes, Klänge, die ich so noch nie verwendet und die ich mich noch nie zu schreiben getraut hatte.“ So ist eine Art „Kriegsstück“ entstanden, in dem Musik in brachiale Geräusche ausufert, Schrecken und Erschrecken vermittelnd, unter Einsatz des gesamten Instrumentariums und zusätzlich verstärkt durch die Stimme von Gastsänger Markus Weckermann. Am Ende kommt so etwas wie Hoffnung auf einen neuen Anfang auf, wie nach der zeitlichen Überwindung der Katastrophe bei den Überlebenden eines Krieges oder eines Amoklaufs.

Doch Caroline Thons kompositorisches Spektrum ist weitaus breiter angelegt. Im ersten Stück „Thone-Line“, eine Hommage an ihre Band, lässt sie kunstvoll verschränkte Bläsersätze mit abwechslungsreicher Rhythmik erklingen, traditionellem Big Band Setting noch am ehesten verbunden. Die folgende Komposition „Deep Diving“ erzählt eine Liebesgeschichte, die sowohl „die Wonne des Eintauchens beim Sprung ins Wasser als auch die aufkommende Bedrohung in je tieferer Tiefe“ widerspiegeln soll, in übertragenem Sinne aber auch die emotionale Tiefe einer persönlichen Begegnung. Erklang hier schon die Stimme der mehrfach ausgezeichneten Vokalistin Filippa Gojo, einem festen Bandmitglied, so liegt bei ihrer eigenen, von Caroline arrangierten Komposition „Seesucht“ die Assoziation zur Klarheit des Wassers in dem von ihr besungenen Bergsee so nahe, dass sie fast schon banal erscheint – aber die Assoziation trifft auf diese Stimme schlicht zu.

Der Übergang zum folgenden Titelstück ist hart, aber entspricht wohl der geplanten Dramaturgie, black and white ungefiltert nebeneinander zu setzen. Der Schock ist beabsichtigt. Und als Nutzanwendung des hoffnungsvollen Ausblicks am Ende des „Kriegsstücks“ folgt mit „Song for Robin Hood“ ein weiteres Liebeslied, diesmal aber nicht für einen bestimmten Menschen, sondern „gewidmet all denen, die trotz seelischer Blessuren immer wieder mutig genug sind, ihr Herz anderen Menschen gegenüber zu öffnen“. Nach dem tief-berührenden „Is it you?“ klingt das Album in das eher leichtfüßige Stück „Kolysanka“ von Alexander Morsey aus, ursprünglich ein Schlaflied, das von Caroline Thon, immer für eine Überraschung gut, jedoch in ihr Gegenteil verkehrt wird, in eine lustigluftige Party, in der die Band allerhand Allotria treiben darf und damit auch die Hörer zum Schluss mit einem Schuss positiver Energie entlässt„Panta Rhei – alles fließt, alles bewegt sich“ – Heraklits berühmten Ausspruch hatte Caroline Thon als Titel für die Debüt-CD ihres Thoneline Orchestra gewählt. Das klang wie ein Versprechen, dem gelungenen und viel beachteten Beispiel für zeitgenössischen Big Band Jazz bald einen zweiten Nachweis ihrer Kompositions- und Arrangierkunst folgen zu lassen. Dass es vier Jahre gedauert hat,liegt an der gründlichen und selbstkritischen Arbeitsweise der Kölner Komponistin, Bandleaderin und Saxophonistin, für die ihre Big Band nur eines, wenn wohl auch ihr ehrgeizigsten Projekt ist.

Sie kann mit berechtigtem Stolz darauf verweisen, dass sie über diesen Zeitraum ihre Band bis auf wenige Positionen unverändert zusammenhalten konnte.
Das dadurch entstandene enge Vertrauensverhältnis erleichtert ihr die – nur scheinbar ein verbales Paradox – schwere Arbeit, ihre komplexen Kompositionen und Arrangements so umzusetzen, dass bereits beim ersten Hören Klangbilder entstehen, die sich später, wenn man sich konzentriert allen Stücken zuwendet, zu faszinierenden Klanggemälden ausweiten.

Erstaunlich dabei, dass sich Caroline Thon bewusst auf die Besetzung einer klassischen Big Band mit Brass und Reeds Sections plus Rhythmusgruppe beschränkt. Einzig dazu gekommen ist ein auch ausgiebig eingesetztes Keyboard.

Zu ihrer Komposition „Is it you?“, angeregt durch die Charles Ives‘ „Unanswered Questions“, sagt Caroline Thon: „Ich habe hier versucht, Klänge umzusetzen, die mit Big Band eigentlich nicht zu realisieren sind. Diese ganz leisen und zarten, ziselierten Streicherklänge und die Trompetenstimme in einer ganzen anderen Tonart und Rhythmik sind auf eine klassische Big Band Besetzung nicht übertragbar. Aber da ich Ives‘ Komposition liebe und sie unbedingt auf meine Art nutzen wollte,suchte ich nach anderen klanglichen Möglichkeiten – und so kam ich darauf, meine Musiker mit Papier rascheln zu lassen.“

Das Titelstück reflektiert die emotionale Reaktion der Komponistin auf die allgegenwärtige Gewalt in unserer heutigen Welt, die Aggressivität und Energie, die Menschen dazu bringt, anderen Leid zuzufügen, sie inmitten unserer Gesellschaft zu ermorden, sie in unsinnigen Kriegen zu töten.

Caroline Thon: „Der Film ‚Black Swan‘, an dessen Titel ich mich für diese Komposition und die CD angelehnt habe, hat mich sehr beeindruckt, vor allem die Verkörperung der weißen u n d der schwarzen Seite eines Menschen durch dieselbe Schauspielerin, die wunderbare Natalie Portman.

Diese Doppelnatur des Menschen erschreckt mich. Ich suchte nach ganz bestimmten Klängen, die das auszudrücken vermögen, ich wollte etwas ganz Scharfes, Schneidendes, Klänge, die ich so noch nie verwendet und die ich mich noch nie zu schreiben getraut hatte.“ So ist eine Art „Kriegsstück“ entstanden, in dem Musik in brachiale Geräusche ausufert, Schrecken und Erschrecken vermittelnd, unter Einsatz des gesamten Instrumentariums und zusätzlich verstärkt durch die Stimme von Gastsänger Markus Weckermann. Am Ende kommt so etwas wie Hoffnung auf einen neuen Anfang auf, wie nach der zeitlichen Überwindung der Katastrophe bei den Überlebenden eines Krieges oder eines Amoklaufs.

Doch Caroline Thons kompositorisches Spektrum ist weitaus breiter angelegt. Im ersten Stück „Thone-Line“, eine Hommage an ihre Band, lässt sie kunstvoll verschränkte Bläsersätze mit abwechslungsreicher Rhythmik erklingen, traditionellem Big Band Setting noch am ehesten verbunden. Die folgende Komposition „Deep Diving“ erzählt eine Liebesgeschichte, die sowohl „die Wonne des Eintauchens beim Sprung ins Wasser als auch die aufkommende Bedrohung in je tieferer Tiefe“ widerspiegeln soll, in übertragenem Sinne aber auch die emotionale Tiefe einer persönlichen Begegnung. Erklang hier schon die Stimme der mehrfach ausgezeichneten Vokalistin Filippa Gojo, einem festen Bandmitglied, so liegt bei ihrer eigenen, von Caroline arrangierten Komposition „Seesucht“ die Assoziation zur Klarheit des Wassers in dem von ihr besungenen Bergsee so nahe, dass sie fast schon banal erscheint – aber die Assoziation trifft auf diese Stimme schlicht zu.

Der Übergang zum folgenden Titelstück ist hart, aber entspricht wohl der geplanten Dramaturgie, black and white ungefiltert nebeneinander zu setzen. Der Schock ist beabsichtigt. Und als Nutzanwendung des hoffnungsvollen Ausblicks am Ende des „Kriegsstücks“ folgt mit „Song for Robin Hood“ ein weiteres Liebeslied, diesmal aber nicht für einen bestimmten Menschen, sondern „gewidmet all denen, die trotz seelischer Blessuren immer wieder mutig genug sind, ihr Herz anderen Menschen gegenüber zu öffnen“. Nach dem tief-berührenden „Is it you?“ klingt das Album in das eher leichtfüßige Stück „Kolysanka“ von Alexander Morsey aus, ursprünglich ein Schlaflied, das von Caroline Thon, immer für eine Überraschung gut, jedoch in ihr Gegenteil verkehrt wird, in eine lustigluftige Party, in der die Band allerhand Allotria treiben darf und damit auch die Hörer zum Schluss mit einem Schuss positiver Energie entlässt